Sandboxen – Eine bewusste Wahl bei Milchkühen
Aus verschiedenen Gründen wie Baukosten und Tierwohl entscheiden sich viele Milchviehhalter bewusst für Sandmatratzen-Systeme. Die Baukosten sind geringer, da kein Stall mit Spaltenboden erforderlich ist – eine Güllegrube wird bei der Nutzung von Sandmatratzen nicht benötigt./p>
Vorteile von Sand in Liegeboxen:
- Reduziert Beinprobleme bei Kühen
- Längeres Liegen entlastet die Klauen
- Gesündere Klauen: Zwischenklauenspalte und Ballenbereich bleiben sauber und trocken
- Weniger Euterentzündungen
- Bei Hitze liegen die Kühe länger, da Sand eine kühlende Wirkung hat
- Kühe haben mehr Halt auf dem Gummiboden

Sand
Wenn Sand völlig neu eingeführt wird, dauert es in der Regel etwa ein halbes bis ein ganzes Jahr, bis man die Handhabung richtig beherrscht. Es klingt zwar einfach – Sandliegeflächen – aber nicht jeder Sand ist für Sandmatratzen geeignet. Der Sand muss bestimmte Anforderungen erfüllen, z. B. frei von Bakterien sein, nicht zu salzhaltig und die Korngröße muss den Anforderungen für ein gutes Absetzsystem entsprechen.
Einige Landwirte beziehen den Sand aus lokalen Sandgruben, andere bestellen ihn bei Bodenbaufirmen. Im Durchschnitt werden die Liegeflächen alle drei Wochen nachgestreut und zweimal täglich oberflächlich gereinigt. Der durchschnittliche Sandverbrauch liegt bei etwa 1,5 m³ pro Kuh und Jahr.
Die Reinigung eines Stalls mit 300 Kühen erfordert im Schnitt etwa eine Stunde Arbeitszeit pro Tag. Es gibt jedoch auch automatisierte Lösungen dafür.

Beispiele aus der Praxis
Einer der besten Milchviehbetriebe der Niederlande nutzt Sandliegeflächen. Auffällig ist hier:
Die 420 Kühe produzierten im Schnitt 11.000 kg Milch pro Kuh, und die 84 ausgemusterten Kühe erreichten eine Lebensleistung von 48.000 kg Milch.
Laut diesem Topbetrieb ist dieses Ergebnis der gesunden Fütterung und den Sandliegeboxen zu verdanken.
Häufig gestellte Fragen
1. Warum sollte ich Sand verwenden?
Kühe ruhen und liegen gerne auf Sand. Sand ist weich und passt sich leicht den Konturen der Kuh an. Sie legen sich in einer natürlichen Haltung hin – mit den Vorderbeinen nach vorne gestreckt – wie sie es auch auf der Weide tun würden (diese Haltung wird zusätzlich durch unser Poly Pillow unterstützt – mehr Infos dazu finden Sie hier). Durch diese natürliche Haltung bleiben die Kühe länger liegen und erholen sich besser. Wie bereits erwähnt, wirkt sich dies positiv auf die Klauen aus. Da Sand nicht rutschig ist, können die Tiere leicht aufstehen, ohne auszurutschen. Bei der Verwendung des richtigen Sands wirkt dieser zudem gut absorbierend und hält die Kühe trocken. Im Sommer bieten die Liegeboxen mit Sand zusätzlich eine kühlende Wirkung.
2. Welche Nachteile haben Sandmatratzen?
Wenn zu wenig Sand in den Boxen verwendet wird, kann die Feuchtigkeit nicht mehr ablaufen und es entsteht ein matschiger Bereich. Die Kühe werden dadurch schmutzig und das Risiko für Euterentzündungen steigt. Außerdem erfordert die Pflege der Sandmatratzen mehr Arbeit – insbesondere bei manueller Reinigung. Sand verursacht zudem höheren Verschleiß an Schiebern und Pumpen im Vergleich zu herkömmlicher Gülle.
3. Welcher Sand ist geeignet?
Grobkörniger Sand ist ungeeignet, da er die Kühe verletzen kann. Auch dürfen keine Steinchen enthalten sein – diese machen die Tiere lahm. Ideal ist Sand mit einer mittleren Körnung von etwa 0,5 mm. Noch feinerer Sand neigt zum Verkleben und lässt sich schwer entfernen. Außerdem ist seine Wasserdurchlässigkeit schlechter, wodurch Feuchtigkeit an den Eutern haften bleiben kann.
4. Was sind die Kosten und der Verbrauch von Sand?
In den USA verwenden Milchviehbetriebe durchschnittlich 20–30 kg Sand pro Box und Tag. In Kanada liegt der Verbrauch bei 10–20 kg – ebenfalls mit guten Ergebnissen und ohne Komfortverlust. Der Sand sollte knapp unter der hinteren Bettkante liegen. Wenn er zu weit darunter liegt, entsteht ein Spalt, durch den die Kuh mit dem Hinterteil zu hoch liegt – das kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Rechnet man mit 20 kg Sand pro Kuh pro Tag, ergibt das ca. 7300 kg Sand pro Kuh pro Jahr. Die Gesamtkosten hängen vom Sandpreis ab – mit unseren Matratzen ist der Verbrauch deutlich geringer ( mehr dazu auf unserer Website).
5. Was kann man mit dem gebrauchten Sand machen?
Viele Landwirte lassen den Sand absetzen und spülen ihn mit Gülle. Nach dem Absetzen wird der Sand aus der Grube geholt, getrocknet und erneut in den Boxen verwendet. Andere nutzen mechanische Gülle-Sand-Trenner. Diese fügen Gülle und etwas Wasser hinzu und trennen bis zu 95 % des Sands heraus, der dann wiederverwendet werden kann. Allerdings wird der Sand durch das Trennen mit der Zeit gröber, da feine Partikel entfernt werden. Der Vorteil eines mechanischen Separators ist der geringe Platzbedarf gegenüber einer Sandgrube. Die Kosten für ein Gerät für 100 Kühe liegen bei etwa 35.000 Euro, dazu kommen Stromkosten.
6. Ist Sand an den Zitzen ein Problem?
Der Vorteil ist, dass der Sand verhindert, dass Schmutz direkt an die Zitzen gelangt – das senkt das Infektionsrisiko. Vor dem Melken ist es jedoch wichtig, die Zitzen mit einem trockenen Tuch zu reinigen. Verwenden Sie kein Papier, da dies wie Schleifpapier wirkt und die Kühe nicht angenehm stimuliert.
Unsere Sandmatratzen
Dank der durchdachten Kombination aus einem schnipselgefüllten Matratzenkern und einer speziellen Deckschicht, auf die der Sand gestreut wird, benötigen unsere Sandmatratzen deutlich weniger Sand. Dadurch sparen Sie Material und Kosten – die Investition amortisiert sich schnell. Zudem wird weniger Sand verschwendet oder verschleppt.
Lesen Sie mehr dazu auf der Produktseite.